Psychotherapie

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie entstand in der Mitte des 20. Jahrhunderts und wird seither auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Psychologie und Medizin weiterentwickelt. Im Gegenzug zur Psychoanalyse nach Freud konzentrierten sich die Verhaltenstherapeuten anfangs auf die Veränderung sichtbaren Verhaltens. Bereits ab den 60er Jahren wurden jedoch innere Abläufe wie Gedanken und Vorstellungsbilder und ab den 90er Jahren Gefühle, der biografische Kontext und die therapeutische Beziehung stärker in die Arbeit mit einbezogen. Somit hat die moderne Verhaltenstherapie – als deren Vertreterin ich mich sehe – einen ganzheitlichen Blick auf das Wechselspiel zwischen Verhalten, Gedanken und Gefühlen.

In der Therapie wird gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten ein Verständnis für die Entstehung der Probleme und Aufrechterhaltung im aktuellen Lebenszusammenhang entwickelt. Dadurch eröffnen sich neue Perspektiven und Änderungsmöglichkeiten. Diese werden in konkreten Handlungen zwischen den Therapiesitzungen immer wieder erprobt. Die Patientin/ der Patient ist bei allem aktiver Partner, der mit Hilfe der verlässlichen Begleitung der Therapeutin die Behandlung nachvollzieht und mitgestaltet. Dabei geht es nicht nur um „sichtbares“ Verhalten, sondern auch um das Herausarbeiten und In-Frage-Stellen eigener Grundannahmen. Die integrative Herangehensweise bietet dafür vielfältige spezifische wie auch allgemeine Methoden.

Schematherapie

Die Schematherapie verbindet nun verhaltenstherapeutische Ansätze und Methoden mit Ideen und Techniken anderer Therapierichtungen wie der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, der Gesprächspsychotherapie, dem Psychodrama und der Gestalttherapie. Ein besonderer Fokus liegt auf den Gefühlen. Schematherapie soll helfen, sich selbst und eigene Gefühle besser zu verstehen und zwar vor allem dort, wo wiederkehrende Erlebensmuster die eigentlichen Ziele blockieren. Dabei wird davon ausgegangen, das eine Kindheit nicht perfekt laufen muss, um sich angemessen entwickeln zu können. Wenn jedoch zentrale Bedürfnisse des Kindes (wie z.B. Bedürfnis nach Bindung, Autonomie, Akzeptanz) durch ein „zu wenig“ aber auch „zu viel“ frustriert werden, wird die Entwicklung in diesem Bereich gehemmt. Das Kind reagiert mit einer von drei Bewältigungsstrategien: Freeze, Flight or Fight, die man mit sich fügen, vermeiden oder überkompensieren übersetzen kann. Da die eigentlichen frustrierten Bedürfnisse unbefriedigt bleiben, bilden sich schließlich starre Erlebens- und Verhaltensmuster – die sogenannten Schemata – heraus und führen im Erwachsenenalter zu den immer wiederkehrenden Problemen.

Innerhalb der Therapie sollen nun diese frustrierten Grundbedürfnisse, die dazugehörigen Schemata und Bewältigungsstrategien identifiziert und überprüft werden, um schließlich Wege zu finden, die eigentlichen Bedürfnisse angemessener zu befriedigen. Patienten schätzen diese Arbeitsweise oft sehr, weil sie das Gefühl haben, damit am „eigentlichen Kern“ ihrer Probleme zu arbeiten, und zwar in einer Art und Weise, die sehr gut verständlich und nachvollziehbar ist.

Ablauf

Per Telefon oder besser noch per E-mail können Sie einen Termin für ein Erstgespräch (Psychotherapeutische Sprechstunde) vereinbaren.

Im ersten Kontakt kläre ich, welche Schwierigkeiten und Vorstellungen Sie mitbringen und anschließend ob und welches Behandlungsangebot ich Ihnen machen kann. Sie hingegen sollten für sich die folgenden Fragen klären: Kann ich mir vorstellen, mit der Therapeutin längerfristig zusammenzuarbeiten? Könnte ich mir vorstellen, ihr Wichtiges aus meinem Leben anzuvertrauen? Habe ich den Eindruck, dass sie für meine Schwierigkeiten Hilfe anbieten kann?

Nach einer gemeinsamen Entscheidung für eine Zusammenarbeit folgen bis zu 2 weitere Psychotherapeutische Sprechstunden und 4 sogenannte Probatorischen Sitzungen, in denen eine ausführliche Diagnostik zu den vorhandenen Symptomen und die Erfassung der Krankheitsgeschichte (Anamnese) unter Einbezug wichtiger Einflussfaktoren aus Ihrer Lebensgeschichte erfolgt. Zusammen werden erreichbare konkrete Therapieziele erarbeitet und ein erster individueller Behandlungsplan entwickelt. Die Rahmenbedingungen werden in einem Therapievertrag festgelegt.

Die eigentliche Therapie findet als Einzeltherapie an regelmäßigen vorher vereinbarten Terminen einmal bis maximal zweimal wöchentlich für 50 Minuten statt. Bei Bedarf können auch Doppelsitzungen durchgeführt und zeitweilig Bezugspersonen mit einbezogen werden. Eine Kurzzeittherapie hat einen Umfang von 24 Sitzungen, diese können gegebenenfalls auf 60 bis maximal 80 Sitzungen verlängert werden.

Dabei werden alle Angaben ihrerseits stets streng vertraulich behandelt gemäß der Schweigepflicht nach StGB §203 und der Berufsordnung.

Die Kosten werden von den gesetzlichen und den privaten Krankenkassen übernommen. Für Selbstzahler richtet sich das Honorar nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten GOP.